Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR), ist eine wirkungsvolle und effektive Form der Psychotherapie, belastende Erinnerungen und Gefühle abzubauen. Urspünglich aus der Traumatherapie stammend, wird diese Methode inzwischen auch sehr erfolgreich bei diversen anderen Indikationen angewandt. In der Regel ist mit wenigen Sitzungen eine deutliche Linderung einer Symptomatik (emotionalen Belastung) herbeizuführen.
In der praktischen Umsetzung sieht das wie folgt aus: Der Klient nähert sich gedanklich noch einmal der belastenden Zeit, bis er diese aus sicherer Distanz betrachten kann. Das Besondere: Während er dies tut, folgen seine Augen unablässig der Hand des Therapeuten, welche ein rhythmisches Bewegungsmuster vorgibt. Unter Einfluss dieser bilateralen Stimulation beginnt das Gehirn, die Erinnerung ein weiteres Mal zu verarbeiten. In gewisser Weise ähnelt die Wirkweise also der des REM-Schlafes. Jener Schlafphase, die für ihre Augenbewegungen hinter geschlossenen Lidern bekannt ist, während das Gehirn die Geschehnisse des Tages verarbeitet. Dieser Prozess wird in einer EMDR-Sitzung bewusst nachgebildet. Das Erlebte wird hierdurch inhaltlich nicht gelöscht, doch es verliert seine emotionale Intensität. Bis es schließlich gelingt, das Ereignis angemessen in den Pool der Lebenserinnerungen zu integrieren.